Michael Krause
Autor
Galizien in den 60ern des vorigen Jahrhunderts.
Die Hochöfen sind definitiv ausgegangen, die Arbeitslosenquote zweistellig und davon profitiert, mit stillschweigender Zustimmung der Francoregierung, eine Interessengemeinschaft West Schweizer Hotel-und Restaurantbesitzer.
Die schickt einen jungen deutsch/spanischen Hotelkaufmann mehrmals im Jahr nach Nordspanien um billiges Personal anzuheuern. Der erledigt diese Aufgabe, es gelingt ihm, mit teilweise falschen Versprechungen, jeweils genügend rüstige Männer zwischen 20 und 40 zu engagieren.
Bei seinem letzten Fischzug unterschreibt unter anderen auch ein Mann den Arbeitsvertrag, und dies trotz der herzzerreissenden Versuche seiner schwindsüchtigen Frau und 12jährigen Tochter Pandora ihn davon abzuhalten.
Ein paar Wochen später erliegt dieser Mann
bei einem Arbeitsunfall in einem Genfer Restaurant seinen tödlichen Verletzungen, der junge Hotelkaufmann erledigt die nötigen administrativen Formalitäten und überredet die Witwe, gegen eine Verzichterklärung für weitere Ansprüche eine lächerlich geringe Pauschale als einmalige „Goodwill-Geste“ zu akzeptieren.
Pandora wächst im Waisenhaus auf, bekommt von einem verheirateten Mann drei Kinder und wird von ihm nachseinem Tode finanziell sichergestellt. Der junge Kaufmann investiert nach dem Ableben seines Vaters sein Erbe in den Erwerb kleiner Pensionen auf dem Jakobsweg, hat beruflich grossen Erfolg und nun öffnet die wirkliche Pandora ihre Büchse.
Bringt Verzweiflung, Verderben und Tod in dessen Familie.
Im Gegensatz jedoch zu der griechischen Sage gelingt es ihr nicht, den Deckel der Büchse rechtzeitig zu schliessen und so kann auch das unterste Element des Füllhorns entweichen – die Hoffnung.
Autorenporträt
Er sagte auch: „Du wirst in einem späteren Leben suchen, dich zu erinnern und es nicht können. Du wirst Schmerzen der Sehnsucht in dir tragen und nicht einmal wissen, wonach du dich sehnst. Du wirst dich selbst nicht verstehen können. Du wirst suchen und graben und nicht wissen, wonach du suchst. Du wirst dich dem
Licht des neuen Sonnengottes hingeben, wirst ihm dein Herz ausliefern und doch leer bleiben und vor Sehnsucht nach der Fülle fast vergehen. Du wirst alles geben, um dich zu erinnern und es doch nicht können. Aber glaub mir, nicht ein Schritt, den du tun wirst, wird vergeblich sein. Genau zur rechten Zeit werde ich da sein und dich erinnern.“