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Kurzportrait über Dr. rer. nat Rolf Ziegler und seinen Roman „Die Spur des Mittelmäßigen – Flucht aus einer unheilen Welt“

Buchverlag Verlagshaus Schlosser
Dr. Rolf Ziegler

Autor

DR. RER. NAT. ROLF ZIEGLER

Familie: Verh. seit 1973, zwei Töchter, fünf Enkelkinder.

Werdegang: , geb. 17. Juli 1946, 1967 Abitur, 1968-1973 Studium Biologie, Chemie, Geographie – Universität Würzburg, 1978 Promotion, seit 1976 Unterricht an Gymnasien in Unterfranken – ab 1995 als Studiendirektor, seit 2008 im Ruhestand.

INTERVIEW

Verlag: Wollten Sie schon immer ein Buch schreiben?

Dr. Ziegler: Ich schreibe seit 50 Jahren, wissenschaftliche Arbeiten, Schulbücher Geographie. Mein erstes Roman-Projekt war: Feldgasse 13 – eine Geschichte starker Frauen meiner Schweinfurter Sippe von 1850 bis heute – nach mündlicher und schriftlicher
Ãœberlieferung (noch in Arbeit).

Verlag: Wie lange haben Sie an „Die Spur des Mittelmäßigen“ gearbeitet und wie schwer oder leicht ist es Ihnen gefallen diesen Roman zu schreiben?

Dr. Ziegler: Mit Unterbrechungen arbeite ich daran seit 2000. Die reine Schreibezeit ist schwer einschätzbar, viel Zeit benötige ich für Recherchen. Ich habe den Text mehrmals umgearbeitet. Ich schreibe nur, wenn es Spaß macht, dann jedoch schnell. Viel Zeit investiere ich für das Feilen am Text.

Verlag: Was ist das Besondere an Ihrem aktuellen Buch und wen oder was möchten Sie damit erreichen?

Dr. Ziegler: Eine Besonderheit sehe ich im Aufbau des Romans. Die Erzählung wird kritisch begleitet von einem Dialog, der viel Sachwissen transportiert. Am Beispiel der Biographie des Lehrers Paul Danner, will ich zum Nachdenken anregen, über den Einfluss von Gesellschaft und insbesondere von Schule, auf die Spielräume des Einzelnen, eine eigene Identität zu entwickeln. Dies und das Thema Mittelmäßigkeit, als Folge der Erziehung durch Familie, Staat und Gesellschaft liegen im Interesse Aller. Das geht erzieherisch Tätige an, wie Eltern, Lehrer, Lehrherrn oder Geistliche. Danners Mittelmäßigkeit ist fremdbestimmt, wie sein Untergang in einem schmelzenden Gletscher als eine Folge, der vom Menschen mitverursachten Erderwärmung. Danners Ausgeliefertsein an die Kräfte von Natur und Kultur soll gezeigt werden. Dabei geht es um Klimawandel, Bildungs- und Gesundheitswesen, die Macht der Medien, um Weltanschauungen und Werte, um die Macht des keltischen Erbes in Danners unterfränkischer Heimat.

Verlag: Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch und was ist Ihr Lieblingsbuch?

Dr. Ziegler: Auf meinem Nachttisch liegen viele Bücher. Ich lese meist an mehreren gleichzeitig – je nach Stimmung.

Verlag: Welche drei Wörter beschreiben Sie am besten?

Dr. Ziegler:

REISEN: Habe auf 3 Weltumrundungen 100 Länder besucht, mir angesehen, was ich als Erdkundelehrer und Schulbuchautor behandelt habe.

FORSCHEN: Seit 1990 betreibe ich mein Labor für Paläo-Lichenologie, publiziere Ergebnisse über: www.palaeo-lichenology.de, schreibe zur Zeit an einem Buch über die Evolution der Flechten. Habe eine unbekannte Art fossiler Erhaltung entdeckt: Fossile siliziumorganische Verbindungen (Fosicom), publiziert in Dokumenta Naturae, 1997 und 2001 – bildet die Wissensgrundlage für das Roman-Kapitel: Fosicom und die Kosmische Zahl. S 276 ff.

SCHREIBEN: Publikationen zur Entwicklung eines schulgeographischen Wortschatzes (Dillinger Akademie-Berichte, 1983), über fossile Flechten (Palaeovegetational Development in Europe 1991, Spektrum der Wissenschaft 1992). 1990 bis 2015 Schulbuch-Autor beim Klett-Verlag – Mitarbeit an den Fundamenten – einem Lehrwerk der Geographie für die gymnasiale Oberstufe.

BUCH

Stimmung: spannend (Krimi), düster (Krankheit), komisch, lustig (Kindheit, Ehe), informativ (Klimawandel, deutsche Bildungsreformen, gymnasialer Schulbetrieb)

Die Spur des Mittelmäßigen – Flucht aus einer unheilen Welt

MIX AUS KRIMI, KULTURGESCHICHTE, PSYCHOLOGIE & PHILOSOPHIE, ein Roman, in dem pessimistische, optimistische und realistische Positionen auf der Suche nach Wahrheiten wetteifern.

Buchbeschreibung

Ganz gleich, wie und wo der Maßstab liegt – es gibt immer eine Mitte; und dort rangieren die Mittelmäßigen; doch woran erkennt man sie? Ist deren Mittelmaß angeboren, anerzogen, fremdbestimmt oder selbstverschuldet?

Der Roman sucht nach Antworten im Leben des Paul Danner und seiner Schulwelt. Erzählt wird seine Geschichte, Höhen und Tiefen der Kindheit, seine Schwäche für junge Frauen und dadurch verursacht, Danners Verstrickung in ein mysteriöses Mordkomplott.

Danner kommt im März 1945 in Schweinfurt zur Welt, wird Gymnasiallehrer und verschwindet 2010 – scheinbar spurlos in den Schweizer Alpen. Der Mann hat viele Länder bereist und behauptet, seine unterfränkische Heimat sei einer der schönsten Landstriche dieses Planeten, eine Kulturlandschaft, wie geschaffen, ein erfülltes Leben führen zu können. Er glaubt, ihm sei das nicht gelungen, hält sich für mittelmäßig, gibt die Schuld daran einer unheiligen Allianz staatlicher Einrichtungen. Paul Danner, Jahrgang 45, rechnet ab mit Nachkriegsdeutschland, wie er es erlebt hat. Sein Werdegang hat durch Irrwege des deutschen Bildungssystems und Gesundheitswesens geführt, einer Konstellation, aus der nicht nur gesunde und gut ausgebildete sondern auch halbgesunde Menschen massenhaft hervorgehen.

Danner fühlt sich verführt und manipuliert, fragt, ob sein Land ihm genügend Raum ließ für Individualität und wer dafür die Weichen stellte. Todkrank und enttäuscht von der eigenen Lebensleistung wird er Opfer des Klimawandels, zu dem sein Land erheblich beiträgt.

Danner ist überzeugt: Die Erde ist sein Feind, ihre Natur nicht wunderbar und sie kennt kein Mitleid mit Mittelmäßigen. Danners letzte Spur kommt aus einem schmelzenden Gletscher.

Die Spur des Mittelmäßigen ist ein Gesellschafts-Roman, beschreibt Zugriffe des Weltgeschehens auf den Alltag und fragt, wie groß dort Spielräume sind für das Gestalten individuellen Lebens – unter den Einflüssen gesellschaftlicher, geopolitischer, und klimatischer Verwerfungen.

Die Spur des Mittelmäßigen rührt an Grenzen, kreist um letzte Fragen. Denken erträgt dort keine Fesseln, nicht einmal die der Logik und der Objektivität. Jede Form menschlicher Erkenntnis ist subjektiv, verdient Respekt und sollte gehört werden. Der Roman baut Brücken zwischen Mystik, Religion und Wissenschaft als Basis einer gemeinsamen Perspektive fürs Überleben; denn, wie deren Geschichte lehrt, ist diese Erde von Natur aus kein Ort für Gerechtigkeit und Frieden.

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"Eine Gesellschaft, die Mittelmaß fördert, riskiert die Herrschaft der Mittelmäßigen."

Rolf Ziegler