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Kurzportrait über Michael Mallmann und sein Roman „Bruder Johannes und die Hexe vom Hunsrück“
Autor
MICHAEL MALLMANN
geboren am 21. Oktober 1963 in Simmern/Hunsrück, verheiratet, zwei erwachsene Töchter, Abitur am Herzog-Johann-Gymnasium in Simmern.
Studium der Wirtschaftswissenschaften an Fachhochschule Mainz und der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, Schwerpunkt Personalwesen und Wirtschaftspolitik. Berufliche Tätigkeiten in Wirtschaft und Politik und seit über 25 Jahren Geschäftsführer eines Sportverbandes.
INTERVIEW
Verlag: Worin liegt die Faszination des Schreibens?
Michael Mallmann: Es ist vergleichbar mit der Freude am Lesen. Man taucht mit seinen Gedanken und Sinnen in eine neue Welt ein. Aber eine Welt, die man selbst gestaltet. Ein reizender Vorteil. Man erschafft Charaktere, deren Gedanken, deren Handlungen. Man erschafft sich einen neuen Bekannten- und Freundeskreis.
Verlag: In Ihrem Roman „Bruder Johannes und die Hexe vom Hunsrück“ tauchen mehrere Persönlichkeiten auf, zum Beispiel Martin Luther, Reichsritter von Sickingen oder Herzog Johann von Pfalz-Simmern. Deren Handlungen sind allerdings belegt.
Michael Mallmann: Das ist richtig. Ich musste mich in die Geschichtsforschung einlesen. Beschreibt man im Roman ihre Handlungen und führt Dialoge, muss es im Kontext zu ihrem überlieferten Wirken stehen. Aber der historische Roman erhält seine Spannung von den fiktiven Protagonisten. Ihnen kann man Freude und Leid, Hoffnung und Verzweiflung bescheren.
Verlag: Wie verhält es sich mit den im Buchtitel benannten Personen?
Michael Mallmann: Bruder Johannes existierte tatsächlich. Johannes Wahlbach war Klosterkeller im nahe Simmern gelegenen Kloster Chumbd. Er war Lagerist oder gar Geschäftsführer. Zum Leben der Leyse Decker aus Rayerschied, der Hexe vom Hunsrück, ist wenig überliefert. Der Roman schildert, wie sich ihr Schicksal zugetragen haben könnte.
Verlag: Der Roman handelt zunächst aber nicht im Hunsrück sondern in Worms. Warum?
Michael Mallmann: Es war im Jahr 2021. Die Medien berichteten über Luthers Auftreten beim Reichstag zu Worms von 1521. „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, soll er gesagt haben, als man ihn aufforderte, seine 95 Thesen zu widerrufen. Ich bin historisch sehr interessiert. Ich las ein Buch über den Reichstag. Zu meinem Erstaunen las ich, dass Herzog-Johann von Pfalz-Simmern teilgenommen hatte. Ich besuchte einst das Herzog-Johann-Gymnasium. In meiner Heimatstadt Simmern ist eine Straße nach ihm benannt. Mein lange gehegter Wunsch, einen historischen Roman zu schreiben, bekam nunmehr eine zeitlich, historische Zuordnung. Ich begann.
Verlag: Es ist folglich ein regionaler Roman?
Michael Mallmann: Es ist ein Roman, obendrein ein Kriminalroman, des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit. Es folgten Kriege um Macht und Religion in allen deutschen Landen. Die Handlung des Romans könnte sich seinerzeit überall zugetragen haben.
Verlag: Das Schreiben ging Ihnen leicht von der Hand?
Michael Mallmann: Nein, anfangs nicht. Bereits zuvor hatte ich mich bemüht, Romane zu schreiben. In beruflicher Vollzeit hat’s nicht geklappt. Dann kam Corona, Kurzarbeit, Teilzeit und die Möglichkeit, nach getaner Arbeit abzuschalten und die Ruhe und Muse fürs Schreiben zu finden.
Verlag: Und jetzt schreiben Sie einen neuen Roman?
Michael Mallmann: In jedem Fall, aber noch nicht sofort. Ich habe drei schöpferische Ziele. Einen Roman schreiben, ein Bild malen, ein Musikstück komponieren. Eines davon habe ich mir erfüllt.
BUCH
Roman
Bruder Johannes und die Hexe vom Hunsrück
Buchbeschreibung
Der historische Roman behandelt das Schicksal von Leyse Decker, die im frühen 16. Jahrhundert der Hexerei beschuldigt wurde. Mit Niclas Eben und seiner Familie erlebt der Leser die Wirren und gesellschaftlichen Veränderungen des endenden Mittelalters. Schauplätze des Romans sind der Reichstag zu Worms 1521, wo Martin Luther inmitten sich bekämpfender Reichsstände seine Lehren verteidigt, das ehemalige Kloster Chumbd in seiner Blütezeit, und die Residenzstadt Simmern im Hunsrück mit seinem humanistischen Landesherrn Herzog Johann, der die Wissenschaft und die neue Kunst des Buchdruckens fördert. Niclas Eben und Bruder Johannes begeben sich auf eine gefährliche Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit.