Was ist Lyrik?

Was ist Lyrik?

Definition, Merkmale und Formen lyrischer Texte.

Lyrik sind Gedichte und Gedichte sind Lyrik. Diese Meinung ist weit verbreitet, stimmt so aber nicht ganz! Im eigentlichen Sinne steckt noch viel mehr hinter dem Begriff. Abgeleitet vom griechischen Wort „lyra“, welches so viel wie „Leier“ bedeutet, hat der Begriff seinen Ursprung in der Musik. Was genau dahinter steckt, erfahren Sie hier.

Im Prinzip ist es richtig, dass Lyrik mit Gedichten gleichzusetzen ist. Doch hinter dieser literarischen Gattung verbirgt sich noch einiges mehr.

In seiner griechischen Urform „lyra“ bedeutet Lyrik im Deutschen so viel wie Leier. Da eine Leier ein Musikinstrument ist, galt eigentlich der mit Musik begleitete Gesang als Hauptform der Lyrik. Da die Inhalte von Gesängen ebenfalls oft in Versform und mit Reimen geschrieben sind, liegt es nahe, dass Gedichte, die eine ähnliche Form haben, im Deutschen zur literarischen Gattung der Lyrik gehören. Dieser Artikel geht der Lyrik genauer auf den Grund.

Bedeutung des Begriffs Lyrik

Das prägende Attribut ist die Versform, oft auch verbunden mit Reimen. In der Regel wird in kurzen Texten mit bildlichen Metaphern und einem lyrischen Ich gearbeitet. Das lyrische ich kann dabei aktiv auftreten oder indirekt durch Interpretationen zum Vorschein kommen. Um die Lyrik von der Dramatik und Epik unterscheiden zu können hilft es, die typischen Merkmale zu kennen. Das wichtigste Merkmal ist das Zusammenspiel von Inhalt und Form. Die Lyrik nutzt die Sprache auf eine ganz spezielle Weise, um den Inhalt auszudrücken.

Elemente und Formen der Lyrik

Neben dem lyrischen Ich zeichnet sich die Lyrik durch die Form, Gestaltung und Gattung des Textes aus. Lyrische Texte sind in ihrer Form eher kurzgehalten und beinhalten keine ausschweifenden Sätze. Optisch sind Reime und Verse, die sich nicht reimen, kaum voneinander zu unterscheiden. Gestaltungsmerkmal sind die vielen sprachlichen Bilder. Die Rezipienten von Lyrik sollen oft durch Umschreibungen und Interpretationen den eigentlichen Inhalt des Textes erkennen. Die Inhalte sind dabei geprägt von Emotionen und Gefühlen. Es gibt verschiedene Gattungsformen der Lyrik. Zu den bekanntesten zählen beispielsweise das japanische Haiku, Sonette oder Oden.

Lyrische Texte auch heute noch in den Lehrplänen

Neben der Epik und Dramatik ist die Lyrik die dritte literarische Gattung der deutschen Sprache. Hier wenden sich die Autoren in künstlerischer Form indirekt an ihre Leser. Dies ermöglicht verschiedenste Interpretationen und Analysen, welche so vor allem Schülern verständlicher und nähergebracht werden kann. So bleibt die Kunstform Lyrik auch in der heutigen Zeit erhalten.

Bekannte Lyriker der deutschen Geschichte

Im Laufe der Geschichte etablierte sich die Lyrik immer mehr als eigenständige Gattung. Besonders Johann Wolfgang von Goethe hat sie im 18. Jahrhundert als subjektivste aller Gattungen aufgefasst und so den Grundstein für literarische Experimente gelegt.
Weitere prägende Lyriker der deutschen Geschichte waren unter anderem Heinrich Heine, Bertolt Brecht, Rainer Maria Rilke, Gottfried Benn, Friedrich Hölderlin, Paul Celan, Hugo von Hofmannsthal und Friedrich Schiller.

Bekannte Lyriker der deutschen Gegenwart

Heutzutage werden Werke seit den 1970er Jahren der Gegenwartsliteratur zugeordnet. Dies liegt insbesondere an der Gruppe 47, in der viele junge Schriftsteller organisiert waren. Hierzu zählten beispielsweise Günter Grass, Martin Walser, Ingeborg Bachmann, Heinrich Böll, Jürgen Becker und Ilse Aichinger. Auch früheren Autoren wie Rainer Maria Rilke werden starke Einflüsse auf die heutige Lyrik zugeschrieben. Wo es früher um Ausdrücke von Gefühlen und Emotionen ging, zielt die Lyrik der Gegenwart eher auf gesellschaftliche und politische Themen ab. So finden Themen vom Fall der Berliner Mauer bis hin zur Globalisierung und Flüchtlingskrise Einzug in lyrische Texte.

Zusammenfassung: Was ist denn nun Lyrik?

Wie Sie nun wissen, besteht Lyrik zwar größtenteils aus Gedichten, entsprang jedoch aus dem Gesang. Mit Metaphern und bildlichen Elemente drücken Lyriker häufig ihre Emotionen und Gefühle aus. Das erfolgt in der Regel auf indirekte Weise und lässt dem Empfänger Spielraum für eine eigene Interpretation. Im Laufe der Zeit bis zur Gegenwart hat sich die Lyrik zunehmend erweitert und verändert. Sie wird heute gerne auch für gesellschaftliche oder politische Themen eingesetzt. Der Vielfalt lyrischer Texte sind also keine Grenzen gesetzt. Mit ein bisschen Kreativität und Interpretationsfähigkeit stehen angehenden Lyrikern Tür und Tor offen.

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